Die Gerüchte über ein Retina-Display im iPad der dritten Generation kursieren schon seit längerem durch die Fachpresse, jetzt erhalten sie allerdings neue Nahrung. Die seit kurzem veröffentlichte Systemversion iOS 5 bietet nun erneut Hinweise darauf, dass ein Gerät mit einer Display-Auflösung von 2.048 x 1.536 Pixel für die dritte Auflage des Apple-Tablets ansteht – im Vergleich zu seinen Vorgängern entspräche das einer Auflösung, die gleich viermal so scharf ist.

Das Technik-Blog techunwrapped.com hat Grafiken entdeckt, die aus der Entwicklungsumgebung (SDK) von iOS 5 stammen, genauer gesagt aus dem dort enthaltenen sogenannten Twitter-Framework. Diese sind 2.048 × 1.536 Pixel groß, iPad und iPad 2 dagegen weisen nur 1.024 x 768 Pixel auf. Laut dieser neuen Hinweise liefert das iPad 3 also viermal so viele Bildpunkte wie die beiden Vorgängermodelle darstellen können. Die dritte iPad-Generation von Apple hätte dann endlich die hohe Auflösung, auf die schon viele beim iPad 2 gehofft hatten. Nach Meinung vieler Analysten hatte der Hersteller damals darauf verzichtet, weil die Serienproduktion noch zu teuer war. Inzwischen sind die hochauflösenden Displays allerdings bezahlbar geworden.

Größerer Display gilt als unwahrscheinlich
Dass gleichzeitig aber auch die Größe des Bildschirms verändert wird, dürfte trotz Vervierfachung der Pixelzahl sehr unwahrscheinlich sein. Das Web-Blog macrumors.com glaubt vielmehr, dass der Konzern unter Steve Jobs bei seinen Tablet-PCs die gleiche Produktstrategie anwendet wie bei seinen Smartphones. So ist der Bildschirm des iPhone 4 beispielsweise genauso hoch und breit wie bei iPhone 3GS & Co., die Bildpunkte wurden aber in beide Richtungen – von 480 x 320 auf 960 x 640 Pixel – verdoppelt. Die hohe Pixelzahlen auf engstem Raum garantieren eine gestochen scharfe Darstellung und verhalfen dem erfolgsverwöhnten IT-Riesen bei der Produktvorstellung im Sommer 2010 zu einem verkaufsfördernden Marketingbegriff: Retina-Display. Die Pixeldichte ist hierbei so hoch, dass die einzelnen Bildpunkte sogar aus einer Distanz von 25 bis 30 Zentimetern mit dem menschlichen Auge nicht mehr auseinander zu halten sind.

Dass der iPad-Hersteller aus Cupertino bei seiner kommenden Tablet-Generation an der Pixelschraube drehen muss, darüber sind sich die Fans und die Fachbranche einig. Und eine Verdoppelung der Bildpunkte in beide Richtungen ist aus dem Grund naheliegend, da nur so die bereits erhältlichen Apps trotz veränderter Auflösung weiter genutzt werden können. Die Darstellung skaliert man einfach hoch, dies ist ohne größeren Aufwand für Apple und seine Entwickler möglich.

Techunwrapped geht zudem von einer Veröffentlichung des iPad 3 zusammen mit dem neuen Betriebssystem iOS 5 im Herbst aus. Grund: Die Grafiken mit der verräterischen Aufllsung sind lediglich im Twitter-Framework zu finden – also in einem ganz neuen Bereich des Apple-Systems. Auch das iPhone 5 soll, glaubt man den jüngsten Gerüchten, in diesem Zeitraum auf den Markt kommen. Ob sich diese bewahrheiten, wird man dann sehen.

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