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Adobe Chef: Android-Tablets werden iPad überholen

6. Juni 2011

Adobe CEO Shantanu Narayen sieht die Fehde zwischen ihm und Steve Jobs wegen der Flash-Technologie als beendet an und ist der Meinung, dass Android im Tablet Markt seinen Konkurrenten Apple bald vom Thron stoßen wird. Dies erklärte er in einem Interview auf der All Things Digital Konferenz des Wall Street Journal. Seiner Ansicht nach werden sowohl neue Android-Modelle mit Flash-Unterstützung Apples Tablet iPad Konkurrenz machen als auch die Smartphones dem iPhone.

Die im Rahmen der D9 gegebenen Interviews, einer von All Things Digital veranstalteten Technologie-Konferenz, lassen interessante Einblicke in die Sichtweisen der Chefs einiger großer IT-Konzerne geben. So äußerte Eric Schmidt sich bereits zur Zusammenarbeit von Apple und Google, nun meldete sich auch der CEO von Adobe, Shantanu Narayen, in einem Gespräch mit dem Wall-Street-Journalisten Walt Mossberg zu Wort. Er geht davon aus, dass noch in diesem Jahr 20 neue Android-Geräte auf den Tablet Markt kommen werden und – wie schon zuvor bei den Smartphones – Apples iPad auf lange Sicht verdrängen werden.

Keine wirkliche Konkurrenz
Während Android im Smartphone-Sektor immer mehr Marktanteile für sich verbuchen kann und iOS bereits eingeholt hat, hat auf dem Markt der Tablet-Computer iPad-Hersteller Apple noch immer deutlich die Nase vorn. Einer Nielsen-Studie zufolge beträgt der Unterschied auf dem Smartphone Markt aktuell etwa zehn Prozentpunkte, im Tablet-Bereich sieht es jedoch nach wie vor anders aus: Die bis heute im Handel erhältlichen Modelle können dem iPad 2 noch keine Parole bieten. Viele Beobachter gehen jedoch davon aus, dass sich dies mit Hilfe künftiger Tablets wie etwa von HTC, Motorola oder Samsung bald ändern könnte. So auch Adobe CEO Narayen, der die Tablet-Gemeinde als äußerst dynamisch ansieht und sich daher schon auf die kommenden Monate freut.

Darüber hinaus erklärte Narayen auf der D9-Konferenz, dass es bis zum Jahresende 130 Millionen Android-Smartphones mit Flash auf dem Markt geben werde. Doch kam er in Erklärungsnot, als Mossberg ihn auf die schwache Performance und die Probleme von Flash auf Android-Smartphones ansprach, denn der habe noch kein Android-Phone getestet, auf dem Flash wirklich ordentlich läuft. Nach einem Moment des Zögerns entging der Adobe Chef der Frage und verwies lediglich auf die gute Performance, die Flash auf dem Playbook von Research on Motion zeige. Auf dem Tablet des kanadischen Blackberry-Herstellers läuft allerdings Blackberry Tablet OS, das auf QNX basiert, und nicht Android.

Adobe-Chef Narayen erklärt den Streit zwischen Apple und seinem Unternehmen für beendet.

Auf Apple angesprochen machte Narayen deutlich, dass die Auseinandersetzung mit Steve Jobs über die Unterstützung von Flash unter iOS schon lange vom Tisch sei. Demnach sei die ganze Sache ohnehin von den Medien aufgeputscht worden. Apple Chef Steve Jobs hatte in der Vergangenheit ausgeschlossen, dass iPhone und iPad mit der Flash-Technologie unterstützt werden. Zu ressourcenhungrig sei die Technik, hatte Apple erklärt.

Die Entscheidung schlug hohe Wellen und setzte insbesondere Adobe unter Druck. Als der Streit zum ersten Mal ausbrach, gingen viele davon aus, dass es sich dabei um eine Technologie-Debatte handele, dies aber entspreche nicht der Realität – bei der Debatte gehe es viel mehr um die Kontrolle der Plattform. Der Chef des größten Multimedia-Software-Herstellers ließ es sich zudem nicht nehmen, den Erfolg von Konkurrent Apple herunterzuspielen. So werde man beobachten können, dass das iPad genau so an Boden verliert wie das iPhone, so Shantanu Narayen.

Kompromiss mit Apple
Jedoch habe man einen Weg gefunden um Apples Ansprüchen gerecht zu werden. Zwar erlaube es Apple nicht Flash-Inhalte im Browser anzuzeigen, doch sei es möglich, Flash-Inhalte zu kapseln und als eigenständige Applikation auszuführen. Somit habe Apple die Kontrolle über seine mobile Plattform und Adobe könne Entwicklern weiterhin eine Plattform anbieten, mit der sich Inhalte für viele unterschiedliche Plattformen entwickeln lassen – eine Lösung mit der Adobe leben könne.

Ein geeigneter Kandidat, der dem iPad wirklich gefährlich werden könnte, hat sich bislang also noch nicht gefunden. Offenbar sind die Hersteller viel mehr noch damit beschäftigt, einen ebenbürtigen Konkurrenten für das aktuelle iPad 2 zu entwickeln, während das erfolgsverwöhnte Unternehmen Apple schon längst die nächsten beiden Modelle in Planung hat.


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