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Kein Mobile World Congress in München

25. Juli 2011

Der Mobile World Congress (MWC), die größte Mobilfunkmesse der Welt, geht nicht nach München. Das gab der Branchenverband und Veranstalter der Messe GSM Association (GSMA) Ende der letzten Woche bekannt. Stattdessen werde die große Leitmesse für alle Bereiche der mobilen Kommunikation bis zum Jahr 2018 weiterhin in Barcelona stattfinden. Für die Ausrichtung des Mobile World Congress ab 2013 hatten sich nach Angaben des Verbandes insgesamt rund 30 Städte beworben, darunter auch die bayerische Landeshauptstadt München, die es neben Barcelona, Mailand und Paris sogar in die Endrunde schaffte. Der MWC bleibt somit auch nach 2012 in der spanischen Metropole, wo er bereits seit 2006 stattfindet.

Damit gehen gleich mehrere große europäische Städte nach dem finalen Beschluss leer aus. Presseberichten zufolge hatten sich neben München auch Paris, Mailand sowie, in einer ersten Entscheidungsrunde, Köln und London Hoffnungen auf die Vergabe der prestigeträchtige Veranstaltung gemacht. Durch den derzeitigen Boom im Bereich der Smartphones und Tablets sowie dazugehöriger Betriebssysteme und Technologien, verspricht die Mobilfunkmesse den Veranstaltern eine große Aufmerksamkeit von Industrie, Presse und Konsumenten.

Die GSM Association, der Interessenverband der weltweiten mobilen Kommunikationsbranche und Ausrichter des Mobile World Congress, hatte den im Jahr 2012 auslaufenden Vertrag mit Barcelona zuvor nicht verlängert und daraufhin die Ausrichtung der Messe neu ausgeschrieben. Zuvor fand die Messe zehn Jahre lang im französischen Cannes statt. Nun richtet Barcelona den MWC im kommenden Jahr sowie in den darauffolgenden fünf Jahren aus. Die spanische Hafenstadt darf sich zudem mit dem von der GSM Association erdachten Titel “Mobile World Capital” schmücken.

Laut dem Veranstalter fiel die Entscheidung auf die katalanische Hauptstadt aufgrund der guten Infrastruktur am Standort, bereits geschaffener logistischer Möglichkeiten sowie dem neuen Ausstellungsgelände, das im nächsten Jahr für die Messe bereitstehen soll. Wie der Münchner Merkur berichtet, bekam München den Zuschlag wegen den Bedingungen der GSMA nicht. Dem Vize-Chef der Messe München Norbert Bargmann zufolge habe der Veranstalter „einen Forderungs- und Leistungskatalog aufgestellt, der aus unserer Sicht nicht erfüllbar war“. Davon betroffen seien vor allem finanzielle Garantien, die die Messe München hätte leisten müssen.

Barcelona - der alte und neue Ausrichter der weltweit größten Mobilfunkmesse. Quelle: Lets Go Digital

Dennoch bleibt abzuwarten wie sich die Aussteller mit der Entscheidung arrangieren werden. So wurden in diesem Jahre bereits viele Beschwerden gegenüber dem Messestandort Barcelona laut, die sich überwiegend auf die hohen Hotelkosten sowie das Messegelände an sich richteten. Möglicherweise können neue geschaffene Voraussetzungen im nächsten Jahr die Aussteller besser überzeugen.

Der Mobile World Congress gilt als wichtigste Messe für Mobiltelefone, mobiles Internet und andere mobile Anwendungen und verzeichnete in diesem Jahr sogar einen Besucherrekord. Nach Angaben des Veranstalters wurden rund 60.000 Teilnehmer aus insgesamt 200 Ländern gezählt – im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Plus von 20 Prozent. Knapp 1.400 Aussteller hatten ihre Produkte und Dienstleistungen in Barcelona vorgestellt.

Künftig soll der Mobile World Congress auch für das Massenpublikum attraktiver gemacht werden, denn bislang hatten vor allem die sehr hohen Eintrittspreise Privatbesucher von der Messe abgehalten. Der MWC wird bis 2017 wie gewohnt jedes Jahr im Februar stattfinden, die nächste Messe wird zwischen dem 27. Februar und dem 1. März ausgerichtet.


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