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Neue Flamme: HTC Wildfire S

29. Mai 2011

Handy-Hersteller HTC verpasste seinem Wildfire ein Facelift – und das hat sich gelohnt. Die Neuauflage der Android-Flamme, die sich nun “Wildfire S“ nennt, ist nicht nur hübscher und kompakter geworden, sondern auch einfach besser.

Die neuen Wildfire S-Modelle

Das HTC Wildfire S ist ein kleines, handliches Android-Smartphone. Mit den Maßen 101 x 60 x 12,4 Millimetern und einem Gewicht von 105 Gramm hat es im Vergleich zu seinem Vorgänger ganze 12 Gramm abgespeckt – und passt somit optimal in schmale Hosen- und Handtaschen. Für Farbfreunde ist der Android-Zwerg statt des eher langweilig wirkenden Braun nun im klassischen Schwarz, edlem Weiß-Silber oder etwa im gewagten Violett zu haben. Zudem lassen sowohl die matte Rückseite als auch die Chrom-Applikationen das Wildfire S eleganter wirken. Wie bei allen bisherigen S-Modellen von HTC fällt die optische Maus unterhalb des Displays weg, zum Navigieren durchs Menü wurden die mechanischen Tasten durch vier Sensortasten ersetzt. Diese reagieren schnell, präzise und lassen sich zudem leicht treffen.

Zum Thema Software: Punkten kann das neue HTC-Modell ganz klar mit dem brandneuen Android-OS – Android 2.3 alias Gingerbread – das der Hersteller darüber hinaus mit seiner neuen verbesserten Sense-Oberfläche ausgestattet hat. Am auffälligsten ist allerdings die Änderung im Hauptmenü, wo nun über eine Zeile unten auf die Downloads oder auf die 16 am häufigsten genutzten Menüpunkte zugegriffen werden kann (welche sich allerdings nicht manuell auswählen lassen). Dies ist jedoch fast unerheblich, da weiterhin sieben Startscreens zur Verfügung stehen, die man nach Lust und Laune mit Apps, Widgets oder Verknüpfungen füllen kann. Die Ordnungsfanatiker unter uns legen Ordner an. Eine weitere Neuerung von Sense 2.1 ist, dass in den Statusmeldungen, welche sich vom oberen Bildschirmrand nach unten ziehen lassen, auch Schnelleinstellungen wie beispielsweise Bluetooth 3.0, WLAN oder WLAN, GPS an/aus vorgenommen werden können.

Im Vergleich: Das neue HTC Wildfire S (links) und sein Vorgänger (rechts).

Der Prozessor: Solide, nicht mehr und nicht weniger
Unter der Haube hat HTC ebenfalls ein wenig Facelifting betrieben: Der Prozessor läuft nun mit einer Taktfrequenz von 600 anstelle von 528 Megahertz und macht damit einen recht soliden, wenn auch nicht megastarken Eindruck. Zwar lassen sich echte Hängenbleiber oder Abstürze nicht erkennen, doch neben dem Scrollen durch das Menü oder größere Webseiten merkt man auch beim Zoomen per Multitouch und Fingertipp ganz deutlich einige Ruckler und Nachjustierungen. Einige Menüpunkte wie etwa das Telefonbuch tauchen hingegen sofort nach dem Fingertipp auf dem Schirm auf. Der Browser beispielsweise ist in zwei Sekunden startklar. Unser Tipp: Um den Prozessor ein wenig zu entlasten, rüsten Sie die Android-Flamme mit einem Taskmanager – wie zum Beispiel dem Advanced Task Killer aus dem Android Market – nach.

Schneller als sein Vorgänger
Bei einem Android-Handy zählen WLAN und HSDPA zur Standard-Ausrüstung – was allerdings noch lange nicht heißen muss, dass der Browser auch fix die Seiten lädt. Im Gegensatz zum ersten Wildfire, drückt der Browser im Internet allerdings ganz schön auf die Tube – das Surfen auf dem Wildfire S bereitet so echte Freude. Knappe neun Sekunden braucht die 600 Kilobyte-Testseite per WLAN, bis sie vollständig auf dem Screen erscheint, über das Mobilfunknetz dauert es lediglich drei Sekunden länger. Die wesentlich kleinere mobile Website ist in nicht mehr als fünf Sekunden geladen und auch Flash-Seiten bereiten dem Browser keinerlei Probleme.

Display: in Ordnung
Beim Display handelt es sich um einen herkömmlichen LC-Bildschirm, der weiterhin 3,2 Zoll (8,1 Zentimeter) misst – bei einer Gehäuselänge von gerade einmal zehn Zentimeter kann das Display aber natürlich auch nicht besonders groß ausfallen. Die Auflösung liegt bei übersichtlichen 480 x 320 Pixel – und liegt damit immerhin über der seines Vorgängers (320 x 240 Pixel). Beim Display offenbarten sich zudem nur mittelmäßige Werte mit einem schwachen Weißwert von 363 cd/m2. Zwar fällt die noch recht grobe Auflösung nicht groß ins Auge, Fotos und Videos wirken jedoch bei Weitem nicht so messerscharf und satt in den Farben wie bei den AMOLEDs oder S-LCDs der aktuellen Highend-Geräte auf dem Markt. Das Bild des normalen TFTs geht dennoch durchaus in Ordnung. Auffällig ist jedoch, dass das Display stark spiegelt.

Enttäuschende Kamera
Bei den Fotos kann das Wildfire S nicht wirklich Pluspunkte sammeln. Zwar liefert die 5-Megapixel-Kamera mit LED-Licht bei ausreichender Helligkeit scharfe Fotos, diese sind allerdings alle mit einem Rotstich verschandelt. Von diesem Problem sind darüber hinaus auch Videos betroffen. Zwar war man dies bereits von früheren HTC-Modellen gewohnt, doch eigentlich dachte man, HTC hätte das Problem mittlerweile in den Griff bekommen. Nahaufnahmen sind ohne den expliziten Makromodus kaum möglich, da die Linse erst ab zehn Zentimetern scharfstellt. Der Musik-Player kann jedoch ein wenig besser abschneiden und liefert einen guten Sound an die Ohren. Dreht man die Lautstärke jedoch voll auf, wirkt der Sound arg schrill. Abhilfe schaffen hier bessere In-Ears, die sich einfach an den Audioausgang anstöpseln lassen. Das Radio kann mit einem guten Empfang punkten. Zudem steht wie bei allen Android-Handys auch die kostenlose Google-Navigation zur Verfügung, der GPS-Fix geht mit zwölf Sekunden schnell über die Bühne.

Akku zeigt sich konditionsstärker
Ein ganz klares Lob gibt es für den Akku: Im Gegensatz zu dem seines Vorgängers, macht dieser lang nicht so schnell schlapp und zeigt sich konditionsstärker. Die Gesprächszeit unter Volllast liegt bei 4:37 Stunden, beim Dauer-Surfen mit voller Display-Helligkeit ist sogar erst nach sechs Stunden Schluss. Die Akustik hingegen ist eher mittelmäßig. Zwar kommen die Stimmen laut genug, jedoch etwas blechig bei dem Gesprächspartner an, zudem ist ein leichtes Hintergrundrauschen zu vernehmen. Der Lautsprecher scheppert bei voller Lautstärke, ist im normalen Modus aber durchaus zufriedenstellend.

Unser Fazit:
HTC hat beim Wildfire S einiges dazugelernt. Dennoch gibt es einige Kritikpunkte, die dafür sorgen, dass der Android-Zwerg nicht zu den Spitzen-Handys zählt. Zwar besitzt das HTC Wildfire S die neueste Android-Version mit verbesserter Sense-UI, ein kompakteres Gehäuse, einen konditionsstärkeren Akku und den schnelleren Browser. In puncto Kameraqualität und Arbeitsgeschwindigkeit hinkt der Androide jedoch seinen Kollegen hinterher. Alles in allem ist das Wildfire S aber eine günstige Alternative zu den teuren Androiden wie etwa dem Desire S oder Incredible S.

Preis: 265 Euro


Mobile Hardware

  1. HTC Sensation
    30. Mai 2011, 08:43 | #1

    das htc sensation ist aber auch ganz nett

  2. blub
    31. Mai 2011, 23:19 | #2

    ab wann gibt es dieses smartphone denn in violett?

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