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Nokia N9: Meego-Smartphone ab sofort erhältlich

27. September 2011

Der finnische Handyhersteller Nokia gab heute offiziell die Verfügbarkeit des N9 bekannt. Das N9 ist Nokia erstes und gleichzeitig wohl auch letztes Smartphone, das der Hersteller mit dem selbst entwickelten Betriebssystem MeeGo – in ausgewählten Ländern – auf den Markt bringt. Nokias neues Smartphone-Flaggschiff besticht durch ein tolles Design, ein farbstarkes Super AMOLED Display und jede Menge Ausstattung. In Deutschland wird das MeeGo-Smartphone zwar nicht offiziell angeboten, dennoch wird das Gerät bereits bei einigen Onlinehändlern gelistet und kann unter anderem über Amazon bestellt werden.

Das Nokia N9 erscheint in zwei Speichervarianten und ist hierzulande 619 Euro erhältlich - in ausgewählten Ländern. Der finnische Handyhersteller entschied sich gegen einen Release in Deutschland.

Angekündigt wurde das N9 bereits im Juni auf der Nokia Connection in Singapur. Über einige Internethändler wie Amazon konnte das MeeGo-Handy bereits seit Mitte August vorbestellt werden. Wie der finnische Hersteller jetzt bekannt gab, wird das N9 ab heute weltweit ausgeliefert. Das Nokia N9 zeichnet sich vor allem durch ein 3,9 Zoll großes Display mit anorganischen LEDs (AMOLED Technologie) und kratzfestem Gorilla-Glas aus, dessen Auflösung von 854 x 480 Pixel eine detailreiche Darstellung von Websites verspricht. Der Touchscreen nimmt fast die gesamte Oberfläche des Handys ein und macht physikalische oder sensorische Tasten damit überflüssig. So kommt das reine Touchscreen-Smartphone auf der Frontseite ohne Homebutton oder andere Tasten aus und wird ausschließlich per Fingerwisch bedient. Darüber hinaus stehen dem Gerät drei Startbildschirme für Events, Apps sowie Live-Apps zur Verfügung, drei verschiedene Home-Ansichten sind in einem Karussel angeordnet.

Spitzen Kamera
Angetrieben wird das Gerät von einem nicht ganz so starken 1 Gigahertz Prozessor. Die 8 Megapixel Kamera mit Carl Zeiss Optik, Autofokus, zwei LED-Blitzlichtern und Superweitwinkel Objektiv (28 mm) arbeitet dafür schneller als jede andere Smartphone-Kamera. Diese Kamera liefert selbst bei schlechten Lichtverhältnissen noch gute Bilder und macht außerdem Videoaufnahmen in HD und Bilder in einer 16:9 Auflösung möglich. Und: Das N9 ist als eines der ersten Smartphones mit Dolby Digital Plus ausgestattet, das ein Mehrkanalton-Erlebnis mit herkömmlichen Kopfhörern ermöglichen soll. Darüber hinaus steht ein 1 Gigabyte großer Arbeitsspeicher zur Verfügung. Für den schnellen Internetzugang stehen die Übertragungsstandards UMTS mit HSPA (Download max. 14,4 Megabit pro Sekunde) sowie WLAN in alle Netze bereit.

NFC und kostenlose Navigation via Nokia Maps
Das Handy misst 116,45 x 61,2 x 12,1 mm und hat ein Gewicht von 135 Gramm. Im Inneren des Geräts steckt ein Akku mit einer Kapazität von 1.450 mAh, der im UMTS-Betrieb eine Gesprächszeit von bis zu 7 Stunden erreichen soll. Im GSM-Modus verlängert sich die Gesprächszeit mit einer Akkuladung auf 11 Stunden. Im Bereitschaftsmodus ist eine Akku-Aufladung nach spätestens 18 Tagen nötig. Die Angaben hinsichtlich der Akkulaufzeit lassen darauf schließen, dass der Akku bei intensiver Nutzung wohl locker einen Tag durchhält. Das Gehäuse des N9 besteht aus Polycarbonat, ein Material das kaum die Antennenleistung beeinträchtigt und so einen guten Empfang gewährleisten soll. Auch der neue Funkstandard für kurze Entfernungen, Near Field Communication (NFC), wird unterstützt. Der Funkstandard soll einerseits zum berührungslosen Bezahlen mit dem Handy oder zum Austausch von Inhalten wie etwa Videos oder Musik (NFC-Sharing) eingesetzt werden. Andererseits aber auch, um Zubehör wie Headsets schnell an das Gerät zu koppeln (NFC-Pairing).

Davon abgesehen verbauten die Finnen eine kostenlose Navigation für mehr als 100 Länder via Nokia Maps. Es verfügt über eine kostenlose sprachgeführte Turn-by-Turn-Navigation, die nicht nur während der Fahrt, sondern auch beim Gehen eingesetzt werden kann. Weiterhin ist das Smartphone mit einer speziellen Drive-App für die In-Car-Navigation ausgestattet, die Navigation beginnt sofort nach der Eingabe des gewünschten Ziels.

Als Betriebssystem kommt die Linux-Variante MeeGo (Version 1.2 Harmattan) zum Einsatz. Dieses bislang in noch keinem Smartphone eingesetzte System ist wohl so ziemlich die einzig echte Schwäche des optisch sehr attraktiv auftretenden Nokia-Smartphones. Vor allem nach Nokias Ausrichtung auf Microsofts Betriebssystem werden MeeGo-Produkten nur geringe Zukunftschancen ausgerechnet. Allerdings verspricht der finnische Hersteller aber, Meego-Apps im Nokia Store anzubieten und hat zudem eine Entwicklersoftware bereitgestellt. Diese kann für das verbreitete Betriebssystem Symbian programmierte Anwendungen in Meego umwandeln.

Erstes und letztes MeeGo-Handy von Nokia
Und eines steht schon jetzt so gut wie fest: Nokia wird kein weiteres Smartphone mit MeeGo auf den Markt bringen – das N9 bleibt somit alleine. Bereits vor einigen Monaten sprach sich Nokia gegen eine Weiterentwicklung des in Zusammenarbeit mit Intel entwickelten Betriebssystems aus. Stattdessen steht bei den Finnen künftig vielmehr Microsofts Windows Phone 7 im Mittelpunkt. Erste Nokia-Geräte mit dem mobilen Betriebssystem aus dem Hause MS werden noch für dieses Jahr erwartet. Allerdings sollen einige Innovationen des N9-Modells trotzdem eine Zukunft haben – um welche genau es sich dabei handelt, ließ der Hersteller jedoch offen.

Das Nokia N9 läuft mit dem selbst entwickelten Betriebssystem MeeGo.

In Deutschland, Großbritannien, den Vereinigten Staaten und anderen Ländern wird das Nokia N9 nicht in den Handel gebracht. Das Unternehmen hat sich bereits vor einiger Zeit dagegen entschieden, dass N9 in Deutschland zu vertreiben. Nokia nannte allerdings keinen Grund dafür, warum das N9 nicht hierzulande angeboten wird und vergibt damit die Chance einer weiten Verbreitung der MeeGo-Plattform. Denn auch in Großbritannien, den Vereinigten Staaten und anderen Ländern wird der finnische Handyhersteller das MeeGo-Smartphone nicht anbieten. Damit zeichnet sich bereits ab, dass das MeeGo-Betriebssystem im Smartphone-Segment bestenfalls eine Nischenplattform bleiben wird.

Wer Interesse an dem Nokia N9 hat, muss entweder einen Import in Erwägung ziehen (das Gerät soll in Österreich und der Schweiz erhältlich sein) oder das Gerät bei den in Deutschland sitzenden Online-Händlern wie Amazon.de bestellen. Die Preise beim Onlineversandriese beginnen bei der Variante mit 16 Gigabyte bei recht heftigen 620 Euro. Für das 64 Gigabyte Modell werden derzeit zwischen 700 und 800 Euro fällig. Das N9 ist in drei Farben Schwarz, Cyan sowie Magenta erhältlich.

Für Liebhaber heißt es also: Rasch zugreifen! Denn die Nachfrage wird vermutlich die begrenzte Menge, die der Hersteller produziert hat, deutlich übersteigen.


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  1. Marc
    27. September 2011, 21:40 | #1

    optisch muss ich sagen find ich es sehr gut vlt. leg ich mir so eins zu

  2. Peter
    9. Oktober 2011, 11:28 | #2

    Ich muss leider sagen – dieses Handy kommt für mich nicht mehr in Frage.
    Und das, obwohl ich immer ein grosser NOKIA Fan war. Doch in den letzten beiden Jahren ist die Qualität der von mir gekauften Nokia Handy immer schlechter geworden. Das X6 hatte einen Akkufachdeckel, der mit winzigen Befestigungsnasen ausgestattet war. Er schloss von Anfang an nicht richtig, was den Akku laut klappernd im Gehäuse rumscheppern liess. Reklamation brachte nichts. Nach knapp 4 Wochen (wovon es 2 Wochen in Reparatur war) verkaufte ich das Montagsgerät. Dazu war die Kameraqualität: grausig – jedes Bild bei Blitz mit einem Grauschleier verunstaltet. Ich entschied mich danach für das N900. Ein geiles Teil, aber auch ein echter Klotz. Der Nachteil: Die Nokia Maps gab es von Anfang an nicht mit Sprachführung. Verwunderlich – denn das N9 hat als Betriebssystem Meego (was ja quasi die weiterentwicklung von NAEMO ist) und dort wird von der Nokia Werbeabtl. damit geworben, dass es die besten Karten sind. Die sollten dann ja eigentlich auch auf dem N900 zu installieren sein. Da besteht von Seiten Nikias aber scheinbar keine Interesse, weil für die das N900 schon zu Grabe getragen worden ist.. Apropos Grab: Auch Meego ist eine Totgeburt – wird von Nokia nicht mehr weiter entwickelt. Und so wie ich es vom N900 kenne, wird die Community nach einem Jahr wahrscheinlich auch müde Apps dafür zu entwickeln.
    Dazu kommt, dass für 600 € – beim Einsteigermodell – eine nur mittelmäßige Hardware verbaut ist. Eine 8 Megapixel Kamer in Verbindung mit einem Singlecore Prozessor der mit 1 GhZ getaktet ist? Wer mal versucht hat ein Video aufzunehmen, wenn im Hintergrund die Navisoftware läuft, wird feststellen: Das wird kein HD-Video sondern eine Diashow; mehr nicht. Ruckeln und Aussetzer vorprogrammiert. Bei echtem Multitasking erwarte ich, dass die Anwendungen auch laufen. Da hat das neue IPhone 4S mit 8 Megapixel schon einen Dualcore – zum gleichen Preis.
    Deshalb habe ich mich umentschieden – statt bei Amazon für 719 Euro das N9 zu kaufen, wanderte das IPhone 4S mit 32 GB für 739 Euro in den Einkaufswagen. Meiner Meinung nach die klar bessere Wahl…

  3. m0
    12. Oktober 2011, 12:27 | #3

    Peter :
    Ich muss leider sagen – dieses Handy kommt für mich nicht mehr in Frage.
    Und das, obwohl ich immer ein grosser NOKIA Fan war. Doch in den letzten beiden Jahren ist die Qualität der von mir gekauften Nokia Handy immer schlechter geworden. Das X6 hatte einen Akkufachdeckel, der mit winzigen Befestigungsnasen ausgestattet war. Er schloss von Anfang an nicht richtig, was den Akku laut klappernd im Gehäuse rumscheppern liess. Reklamation brachte nichts. Nach knapp 4 Wochen (wovon es 2 Wochen in Reparatur war) verkaufte ich das Montagsgerät. Dazu war die Kameraqualität: grausig – jedes Bild bei Blitz mit einem Grauschleier verunstaltet. Ich entschied mich danach für das N900. Ein geiles Teil, aber auch ein echter Klotz. Der Nachteil: Die Nokia Maps gab es von Anfang an nicht mit Sprachführung. Verwunderlich – denn das N9 hat als Betriebssystem Meego (was ja quasi die weiterentwicklung von NAEMO ist) und dort wird von der Nokia Werbeabtl. damit geworben, dass es die besten Karten sind. Die sollten dann ja eigentlich auch auf dem N900 zu installieren sein. Da besteht von Seiten Nikias aber scheinbar keine Interesse, weil für die das N900 schon zu Grabe getragen worden ist.. Apropos Grab: Auch Meego ist eine Totgeburt – wird von Nokia nicht mehr weiter entwickelt. Und so wie ich es vom N900 kenne, wird die Community nach einem Jahr wahrscheinlich auch müde Apps dafür zu entwickeln.
    Dazu kommt, dass für 600 € – beim Einsteigermodell – eine nur mittelmäßige Hardware verbaut ist. Eine 8 Megapixel Kamer in Verbindung mit einem Singlecore Prozessor der mit 1 GhZ getaktet ist? Wer mal versucht hat ein Video aufzunehmen, wenn im Hintergrund die Navisoftware läuft, wird feststellen: Das wird kein HD-Video sondern eine Diashow; mehr nicht. Ruckeln und Aussetzer vorprogrammiert. Bei echtem Multitasking erwarte ich, dass die Anwendungen auch laufen. Da hat das neue IPhone 4S mit 8 Megapixel schon einen Dualcore – zum gleichen Preis.
    Deshalb habe ich mich umentschieden – statt bei Amazon für 719 Euro das N9 zu kaufen, wanderte das IPhone 4S mit 32 GB für 739 Euro in den Einkaufswagen. Meiner Meinung nach die klar bessere Wahl…

    1.Bei Nokia Maps kann man wenn man den Wunsch hat Sprachführung nach installieren (wird auch angeboten wenn man diese verwenden möchte) oder man kann sie selber besprechen.
    Nette Spielerrei wenn man sich von seiner Freundin navigieren lassen möchte:-)
    2. Es heißt Maemo;-)
    3. Es sind die besten Karten. Denn wenn man z.B. zu Fuß unterwegs ist werden zuverlässig alle Fußgängerzonen, Radwege, Unterführungen usw. genutzt was beim iPhone bei einer App für 50€ in unserem Test nicht der Fall war (Umweg von ca 3Km)
    4. Der Vorteil eines offenen Systems ist dass es keine Firma brauch um zu leben. Dass Maemo nach einem Jahr angeblich tot war/ist, ist eine glatte Lüge oder du weißt es einfach nicht besser:-)
    Das N900 kostet jetzt noch über 300€ da die Nachfrag noch da ist und die Community ist sehr aktiv obwohl bereits das N9 da ist.
    5. 8MP sind eigentlich schon viel zu viel für die kleinen Objektive und die Kamera des N9 gilt als eine der besten und schnellsten die es im Moment auf dem Markt gibt.
    6. Das Multitasking funktioniert beim N9 perfekt. Navi und filmen? Kein Problem. Bei 32 geöffneten Programmen machen sich erste Ruckler bemerkbar.
    7. iPhone 4S unterstützt garkein “echtes” Multitasking (das gab es bei iPhone auch noch nie) und es hat angeblich “nur” 512MB RAM.
    8. Die 64GB Version des N9 kostet wenn man es vorbestellt keine 700€

    Nebenbei bemerkt hat das N9 das iPhone auch in der Musikwiedergabe in einem Test geschlagen.
    Mich hat Nokia in den letzten Jahren auch mehrfach verärgert und wegen mir vor die Hunde gehen…auch wenn es schade ist da die Firma viel Potential hat oder hatte.:-(
    Aber wenn ich hier soviele Vermutungen und Halbwahrheiten lese muss ich einfach wiedersprechen.

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